Stille Örtchen Versteckte Örtchen. Wo Frau und Mann Geschäfte erledigen. Die niemand sehen soll. Und doch jede/r praktiziert. Verborgen vor fremden Blicken. Alleine meistens. Und neu auch im Kompotoi.
Wer: Für alle, die geschäften wollen
Wo: Acht Standorte in der Stadt Zürich, demnächst am Frauenfelder Open Air und sowieso bald überall
Web: Homepage von Kompotoi / Tages-Anzeiger vom 20.04.2019
«Zürich versteckt» hat eines davon aufgespürt, oben auf dem Hohensteinspielplatz beim Uetliberg. An schönen Tagen wimmelt es dort von Minderjährigen und Fürsorglichen. Und das die Untertreibung des Jahrhunderts! Der Wald rundum sei bevorzugt nicht zu betreten, erzählt eine der vielen Mütter. Andere bestätigen: Vor allem nicht ausserhalb der Gehwege. Doch jetzt gibt’s Kompotoi, das Ökoklo. Zum Glück! Gespült wird mit Holzspänen. Ohne Wasser. Keine Kanalisation. Bloss geleert werden muss es dann doch, aber das tun andere. Das schlichte Holzhäuschen mit Bambussitz wird häufig frequentiert. Andauernd. Ich zähle fleissig mit und rechne hoch. Schnell wird eine grosse Zahl daraus, die ich mit Dick und Dünn multipliziere. Es bleibt eine grosse Zahl. Hiesige Hasen und Füchse erzählen eklige Geschichten mit tonnenweise Anglizismen. Und Raben bauen Nester aus Windeln. Das soll nun ein Ende haben.
Genau acht solcher Komposttoiletten stehen aktuell auf Zürcher Stadtgebiet, ein sogenannter Pilotversuch. Sie haben den Blauen den Kampf angesagt, den Toi Tois. Wo nämlich keine Chemie drin ist, riechts auch nicht nach Chemie. Und gemütlicher sind sie alleweil, die Kompotois. Gut fürs Geschäft, möchte man sagen. Und Fuchs und Hase nicken.